Es lebe die Republik!

Das Verständnis, dass gute Information kostet, erodiert in Zeiten der Gratiskultur zunehmend. Gedankenlos informiert man sich gratis im Netz und ist sich oft nicht bewusst, dass man dafür mit mit der Preisgabe von persönlichen Daten und der Konfrontation mit personalisierter Werbung bezahlt. Ein Werbeblocker bekämpft dabei nur das Symptom und schafft gleichzeitig neue Probleme (siehe hier).

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Passwort-Safe in Schabi

Je mehr Dienste ins Netz verlegt werden, desto mehr Login-Daten gilt es zu verwalten. Gerade für Lehrpersonen des Zyklus 1 wird das zu einem zusätzlichen Stressfaktor. Es ist völlig illusorisch, dass sich die Kinder alle Benutzernamen und Passwörter merken können.

Mit der neuen Funktion «Benutzerkonten» können die Schüler/innen direkt über schabi.ch auf ihre Logindaten zugreifen. Als Lehrperson kannst du die Benutzernamen und Passworte zentral bei dir eingeben und die Schüler/innen sehen direkt ihren Eintrag in ihrem Konto.

> Zur Anleitung

Challenges als Kompetenznachweis

Andi Brugger macht in MI immer wieder kurze Challenges als Kompetenznachweis (und für Beurteilung). In einem Video erklärt er sein Vorgehen: 

Und im folgenden eBook hat er die Challenge dokumentiert: https://read.bookcreator.com/0PA4BK85rLaWDh80kbvLnSkWKGV2/6-XB56UIRZeZae1h9wWMLg

Losgelöst finde ich die Idee und Umsetzung der Challenge super, v.a. aber auch wie sie dokumentiert und reflektiert wird. Es wäre toll, wenn mehr LP auf diese Weise Einblick in ihren Unterricht und den Lernprozess gewähren würden, finde ich.

Book Creator mit Autodraw

Die Macher des Book Creators haben die Zeichnungsfunktion mächtig aufgebohrt: Neu lassen sich Zeichnungen im Nachhinein bearbeiten, mit dem Farbeimer füllen und es gibt diverse tolle Stiftvarianten. Die coolste Funktion ist aber definitiv Autodraw, das für ein unbeholfenes Gekritzel automatisch ein entsprechendes Clipart-Bild vorschlägt. Dabei wird auf ein Tool zurückgegriffen, das in diesem Blog auch schon vorgestellt wurde: Mit Montagsmaler künstliche Intelligenz fördern

Weitere Infos zu den neuen Funktionen: https://bookcreator.com/2019/06/autodraw-comes-to-book-creator/

Zwei Welten

Der türkische Künstler Uğur Gallenkuş kombiniert in seinen Foto-Collagen zwei vollkommen konträre Szenen und mach so auf geniale Weise auf die Ungerechtigkeit der Globalisierung aufmerksam. Das wäre ein interessantes Fotoprojekt zum Nord-Süd-Konflikt, könnte aber letztlich auch für andere sehr kontroverse Themen eingesetzt werden, z.B. Zersiedelung oder Schein-und-Sein der Werbewelt.

Extended Version: https://www.youtube.com/watch?v=C3EpHZeqk3c

Instagram-Kanal des Fotografen: https://www.instagram.com/ugurgallen

Pro und kontra digitale Medien

Die digitale Transformation fordert die Schule massiv heraus: Die einen stürzen sich in einen wilden Aktionismus, andere verbarrikadieren sich hinter bewahrpädagogischen Argumenten. Um die Vielfalt an Haltungen (überspitzt) aufzuzeigen habe ich ein paar nicht ganz ernst gemeinte Videos produziert:

Erkennst du dich in einzelnen Statements wieder?

Übrigens die Videos wurden mit MSQRD (gratis für Android oder iOS) produziert. Ein witziges Tool, das man gut im Unterricht einsetzen kann, um fiktive Statements zu produzieren. Viel Spass dabei!

Das Tool der Wahl für solche Aktionen wäre im Zyklus 1 übrigens Chatterpix Kids:

Sinnfreies Beispiel:

YouTube und Fake News

Letzthin hatte ich den Auftrag, einen Kurs über YouTube anzubieten. Ich habe ihn von einem Lehrer geerbt, der kurzfristig ausgefallen ist. In der Ausschreibung standen v.a. die negativen Aspekte der Videoplattform im Zentrum, insbesondere Fake News.

Den Inhalt habe ich dann noch etwas praxis- und handlungsorientierter aufbereitet. Etwas gestaunt habe ich dann schon, als ein Teil der Lehrpersonen trotz vorgängiger Informationen ohne digitale Geräte erschienen ist: Hatten sie das Gefühl, dass Ihnen nun während eines ganzen Nachmittags Ungeheuerlichkeiten präsentiert würden, die den Jugendlichen auf YouTube so begegnen? Erwarteten sie, dass sie sich ihre Vorurteile bestätigen lassen könnten, ohne dass sie einen Bezug zum eigenen Unterricht herstellen zu müssten? Dafür ist Weiterbildungszeit wohl definitiv zu wertvoll.…

Mit dem Lehrplan 21 sind wir definitiv aufgefordert, die Kinder und Jugendlichen zu Medienkompetenz hinzuführen. Eine Kompetenz lässt sich allerdings nicht verordnen, schon gar nicht, wenn man selber nicht darüber verfügt. Aber wie schafft man es denn? Hier ein paar Gedanken dazu:

Sich interessieren

Man muss nicht alles toll finden, was die Jugendlichen im Netz (und sonst wo) anstellen, aber man sollte sie nicht mit moralisierenden (Vor-)Urteilen konfrontieren.

Stattdessen sollte man ihnen mit wachem Interesse begegnen und ihre Faszination zu verstehen versuchen (das heisst nicht dass man sie teilt). Dazu gehört aber auch kritische Fragen zu stellen. In der folgenden Liste findest du einen repräsentativen Querschnitt zu typischen YouTube-Inhalten und Kanälen: http://tiny.phzh.ch/gmi_youtube

In der anschliessend Diskussion wurde beispielsweise gefragt, was der Reiz an «Let’s Play» Videos sei, bei denen man einem Gamer beim spielen zuschaut. Das wurde verschiedentlich wissenschaftlich untersucht, Studienergebnisse findet man z.B. hier.

Manchmal finde ich bei solchen Fragen die Suche nach Analogien interessant: Beispielsweise könnte man es als genauso absurd bezeichnen, wenn Leute freiwillig anderen beim Fussballspielen zuschauen, oder nicht? Oder ist es wirklich so schockierend, wenn Jugendliche als Berufswunsche «YouTuber» angeben? Ist das nicht viel mehr ein Ausdruck einer ziemlich narzistischen und konsumorientierten Welt? War der Berufswunsch Pilot, Rockstar und Schauspielerin nicht genau so unrealistisch und naiv?

Hintergründe verstehen

Um Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Medienkompetenz begleiten zu können, muss man zwangsläufig auch ein gewisses Wissen haben. Wie wird YouTube finanziert? Woher kennt YouTube meine Interessen und Vorlieben? Wie erkenne ich Falschinformationen? Was heisst Deep Fake? Deep Fake kommt von «Deep Learning» (für künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen) und «Fake» (also «falsch»).

Im folgenden SRF-Beitrag (nichts für zartbesaitete Gemüter) wird es erklärt:

Medienkompetenz über eigenes Handeln

Aus meiner Sicht der entscheidende Faktor für den Aufbau von Medienkompetenz ist das eigenen Handeln und das Nachdenken darüber. Indem die Schüler/innen selber Filme produzieren und veröffentlichen werden sie zwangsläufig mit medienbildnerischen Fragestellungen konfrontiert: Wie gestalte ich den Film, damit er seinen Zweck erreicht? Wie ist das schon wieder mit dem Urheberrecht und den Persönlichkeitsrechten der dargestellten Personen? Welche technischen Voraussetzungen müssen beachtet werden? …

In der Linkliste zum Kurs findest du viele Ideen, Materialien und Tools, die dich bei der Nutzung von YouTube im Unterricht unterstützen:

https://www.schabi.ch/c/ytwb

Nachtrag zur WB vom Gründonnerstag

Ziel der Veranstaltung war es, ein gemeinsames Verständnis für die Umsetzung des Moduls «Medien und Informatik» über alle Zyklen hinweg zu entwickeln und erste konkrete Schritte zu machen. Beim gemeinsamen Einstieg wurde der Kompetenzaufbau anhand eines Rasters eingeführt, sowie Webplattformen für die Umsetzung präsentiert: meta.wintablets.ch und meta.ipadschule.ch.

Die Rückmeldungen zum Raster wurden in Form von Kommentaren in die digitale Version übertragen: Raster Kompetenzaufbau

Es können auch nachträglich Kommentare ergänzt werden. Hier ein paar allgemeine Rückmeldungen, die den Flips entnommen wurden (Klammerbemerkungen bei Verständnisproblemen meinerseits):

  • Gutes Arbeitsinstrument
  • sehr übersichtlich
  • Z1 klar
  • Z2/3 schwierig, bzw. zeitintensiv (nicht alle SuS auf gleichem Stand)
  • Übertritt iPad > PC: neue Benutzungskonzepte, z.B. Dateiexplorer
  • Einführungsphase ≠ sie könne es!
  • Z1: unrealistisch mit aktuellen Gerätezahl
  • viel Zeit? (> habe ich nicht verstanden…)
  • Freiheit: Medien, Vielfalt, Umsetzung (> habe ich nicht verstanden)
  • Medienkompetenzen auch analog > keine Panik!
  • Vieles mach man schon nebenbei, nicht bewusst
  • Kinder bringen vieles rein
  • einiges für LP sehr aufwändig > Mehrwert für SuS? (z.B.?)

Nach der Pause wurden in Stufen konkrete Unterrichtsbausteine erarbeitet. > Flips der Schlussrunde im Buck

Hier nochmals die Adresse der Linkliste zur Veranstaltung:

http://schabi.ch/c/lindau