Video in Zyklus 1

Grundsätzlich kann man unterscheiden zwischen der rezeptiven und der produktiven Anwendung von Video oder etwas banaler formuliert: es wird konsumiert oder produziert, wobei das eine das andere nicht ausschliessen muss und schon gar keine Wertung vorgenommen werden soll. In diesem Beitrag beschränke ich mich hauptsächlich auf den zweiten Aspekt. Im Zyklus 1 wird der Video sehr elementar eingesetzt. Mit mobilen Geräten hat man mittlerweile so intuitive Werkzeuge zur Hand, dass die Kinder problemlos selbständig einfache Videos produzieren können. Ich habe zu vier speziellen Techniken je einen kurzen Blogbeitrag verfasst und darin Ideen für den Unterricht gesammelt:

Erklärvideo

Illustrationen werden auf einer Bildfläche verschoben und dazu erklärt eine Stimme einen Sachverhalt

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Stop Motion Trickfilm

Die klassische Trickfilm-Methode: Eine Bewegung wird Bild für Bild aufgenommen und zu einem Bild zusammengefügt.

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Stopptrick

Einer der ältesten Filmtricks: Die Filmaufnahme wird unterbrochen, das Motiv wird verändert (z.B. wird etwas entfernt), dann wird weiter aufgenommen. Dadurch wirkt es beim Betrachten, also ob etwas weggezaubert worden sei.

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Greenscreen

Die Greenscreen-Technik (eigentlich eher: Chroma Key) erlaubt, ein Motiv vor einen beliebigen Hintergrund zu stellen. So kann z.B. von einem fernen Land berichtet werden…

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Natürlich kann man Video auch einfach so, ganz ohne Tricks und Effekte nutzen: Um etwas zu erzählen, zu erklären, zu beobachten (auch sich selber), zu dokumentieren…

Reflexion

Diese Tricks sind natürlich lustig und faszinierend für die Kinder, aber sie sollen nicht Selbstzweck sein. Sie sollen Anlass bieten, um über Filme bzw. Medien generell nachzudenken:

  • Realität und Fiktion: Was ist war? Was ist gespielt? Gibt es das wirklich? Wie wurde das gemacht?
  • Gestaltungsmittel: Wie setze ich etwas wirkungsvoll in Szene? Wie kann ich die Wirkung verstärken?
  • Wirkung (was gefällt mir? Was macht mir angst? …)
  • Senden und empfangen (erkennen meine Kolleg/innen, was ich mit meinem Werk sagen möchte?)

Viele weitere Anregungen für die Reflexion oder generell für Medienbildung im Zyklus 1 findet ihr im sehr gelungenen MIA-Heft «Medien im Alltag» von Mirjam Egloff (auf Server abgelegt).

Warum aktive Medienarbeit?

Aktive Medienarbeit heisst, dass die Kinder von Konsument/innen zu Produzent/innen werden. Durch das eigene Gestalten von Medienbeiträgen lernen sie viel über die Hintergründe, über Gestaltungsmittel und sie lernen die Wirkung von Medien zu reflektieren.

Hier die wichtigsten Prinzipien der Handlungsorientierung (Quelle: MIA-Heft «Medien im Alltag»):

  • Bezüge zur Lebenswelt der Kinder herstellen und Ideen aller Beteiligten aufnehmen.
  • Dem Bewegungsdrang von Kindergarten- und Unterstufenkinder Rechnung tragen (im Freien foto-

    grafieren, Filmszenen mit grossen Gesten spielen, Rhythmisierung usw.).

  • Anschauliche Erklärungen anbieten (nur kurze frontale Spracherklärungen, mit Erklärvideos, Exper-

    tensystemen, Plakaten oder Fotoanleitungen arbeiten oder die Kinder die Funktionen selber entde-

    cken lassen).

  • Orientierung an bestehenden Beispielen (von der Lehrperson hergestellt oder professionelle Bilder,

    Filme, Tonaufnahmen) ermöglichen; dies fördert die Inspiration und Motivation.

  • Strukturierung anbieten durch konkrete Aufgabenstellungen oder geführte Gruppenprozesse.
  • Schnelle erste Erfolgserlebnisse ermöglichen, dadurch wird die Frustrationserfahrung gesenkt und die Motivation (und das Lernergebnis) erhöht.
  • Positive Feedbacks möglich machen (innerhalb der Klasse und die Produkte auch einem Publikum präsentieren in Schulhausaustellungen, an Elternabenden, auf der Schulwebsite); diese motivieren nicht nur bei der Arbeit, sondern stärken auch das Selbstwertgefühl.
  • Raum geben für eigene Selbstdefinitionen, d.h. Aufgabenstellungen offen gestalten und beispiels- weise Mädchen nicht (nur) Tiere und Knaben Fahrzeuge fotografieren lassen.
  • Je nach Projekt den Entstehungsprozess (inkl. soziale Gruppenprozesse) höher gewichten als das Endprodukt.
  • Balance finden zwischen Aktions- und Reflexionsphasen, zwischen Lernen mit Medien und Lernen über Medien, zwischen ästhetischen, produktorientierten und pädagogischen Zielen und zwischen Privatsphäre respektieren und Öffentlichkeit herstellen.

Greenscreen

Beim Wetterbericht und bei grossen Hollywood-Produktionen wird seit vielen Jahren mit Greenscreen oder Bluescreen gearbeitet. Die Szene mit der Handlung wird dabei vor einem grünen Hintergrund gefilmt. Anschliessend wird am Computer die grüne Hintergrundfarbe durch ein frei gewähltes Standbild oder durch eine andere Filmsequenz ersetzt. Dieses Vorgehen setzt den Akteur in eine neue virtuelle Umgebung. Am einfachsten lässt sich die Greenscreen-Technik mit einer entsprechenden App nutzen, z.B. Greenscreen by Do Ink (leider nur iPad)

Vorgehen

Ideen

  • Kinder berichten über Orte, wo sie einmal waren oder gerne sein möchten
  • Kinder erzählen verkleidet eine fantastische Geschichte vor einer passenden Kulisse.
  • Kinder zaubern sich an einen anderen Ort

Weitere Infos

http://www.ipadschule.ch/apps/greenscreen

Erklärfilm

Erklärvideos bzw. LernFilme sind eine tolle Möglichkeit, einen komplexen Sachverhalt auf anschauliche Weise zu erklären.
Meist werden dabei Illustrationen auf einer Fläche verschoben (deshalb auch: Legefilm) und dazu erklärt eine Stimme aus dem Hintergrund das Thema.

Beispiel

Vorgehen

Ideen

Erklärvideos eignen sich generell, um Vorgänge visuell zu erklären, z.B.:

  • Wasserkreislauf
  • Entwicklung eines Schmetterlings
  • Regeln

> andere Videotechniken für Zyklus 1

Stopptrick

Der Stopptrick ist ein einfacher und schon ziemlich alter Filmtrick: Eine Einstellung wird aufgenommen, dann wird die Kamera gestoppt. Irgendetwas wird nun im Bild verändert, zum Beispiel ein Gegenstand entfernt oder hinzugefügt. Dann wird die Aufnahme fortgesetzt. Im Film sieht man dann beispielsweise eine Verwandlung. Mit Android-Tablets kann dieser Trick direkt mit der Kamera erzeugt werden, indem die Aufnahme mit der Pausentaste unterbrochen wird. Mit einem geeigneten Video-Editor (iPads: iMovie) können so entstandene Clips zusammengefügt werden, ausserdem hat man die Möglichkeit, den entstandenen Film direkt mit einem Soundeffekt zu unterlegen.

> Stopptrick mit iPad

Beispiele

Nicht alle Beispiele sind zum Nachmachen in der Schule geeignet! 😉

Vorgehen

  • 1–2 Beispiele gemeinsam anschauen und besprechen: Ist das wirklich wahr, was wir hier sehen? Wie wurde das wohl gemacht?
  • Ein Beispiel gemeinsam planen (z.B. Klasse steigt aus einer Kartonschachtel):
    • Vorgehen erläutern
    • 1 Szene aufnehmen, jede weitere Szene darf ein anderes Kind Kameramann/frau sein
  • Beispiel gemeinsam betrachten und besprechen
  • weitere Ideen sammeln für Zaubertricks: Verschwinden, Verwandlung, Farbwechsel
  • Kinder realisieren in Gruppen (mit Unterstützung) weitere Stopptricks
  • Gemeinsam betrachten und bespreichen, evt. in eBook sammeln oder als Link mit Eltern teilen

> andere Videotechniken für Zyklus 1

Book Creator: Anmeldung über QR-Code

Da die Android-App nichts taugt sind wir ja auf die webbasierte Chrome-Version dieses genialen eBook-Tools umgestiegen. Diese hat bekanntlich viele Vorzüge (vollständiger Funktionsumfang, einfache Möglichkeit Bücher zu teilen), aber auch ein entscheidender Nachteil: Es braucht einen Login! Bei kleineren Kinder geht durch den Anmeldeprozess immer sehr viel Zeit verloren. Im Prinzip kann man ja immer über den selben Login arbeiten (auch mehrere gleichzeitig), dennoch ist dieses Vorgehen halt nicht so elegant, nicht zuletzt weil auf diese Weise andere Werke verändert oder gelöscht werden können.

Die Entwickler von Book Creator hatten nun die geniale Idee, dass die Kinder sich über einen QR-Code anmelden können: Du erfasst alle Schüler/innen deiner Klasse mit Namen und kannst anschliessend die automatisch erzeugten Anmeldekarten herunterladen. Künftig sind die Kinder innert Sekunden bei ihrem persönlichen Büchergestell!

Datenschutz

Thomas Wartmann machte mich auf den YouTube-Kanal des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich aufmerksam.

https://www.youtube.com/channel/UCghVVLU_hOTbCIYaKQk8hTw

Statt aus der Amtstube den Begriff «Datenschutz» zu erläutern, wurde ein Wettbewerb veranstaltet, den Siegerbeitrag siehst du oben. Zielgruppe sind Jugendliche der Sekstufe und Erwachsene. Nicht alle Filme sind gleichermassen für den Unterricht geeignet. In der Folge nun ein paar weitere Unterrichtsideen zum Thema…
Datenschutz weiterlesen

Book Creator für Chrome

Der Book Creator ist ein hübsch gestaltetes Tool, mit dem sich auf intuitive Weise eBooks erstellen lassen. Die Bücher können neben Texten und Bildern auch Audiodateien Videos und Zeichnungen enthalten. Den Book Creator gibt es zwar auch als Android-App, diese ist im Vergleich zur iPad-Version allerdings sehr limitiert. Die webbasierte Variante (https://app.bookcreator.com) lässt sich dagegen plattformunabhängig auf allen Geräten nutzen (im Chrome-Browser) und hat den vollen Funktionsumfang. Toll ist dabei insbesondere die Möglichkeit, Bücher per Link zu veröffentlichen und somit beispielsweise für andere Schüler/innen oder Eltern freizugeben.

Für die Nutzung der Webversion des Book Creators wird ein (Google-)Account benötigt. Für Testzwecke habe ich je einen LP- und einen SuS-Account eingerichtet, die Zugangsdaten findet ihr in er Ablage der Projektgruppe.

Nachtrag 20.9.2018

Mittlerweile hat sich einiges getan beim Book Creator. Ausserdem steht euch nun eine YouTube-Playlist mit den Tutorials zu den wichtigsten Arbeits- und Verwaltungstechniken zur Verfügung: Neues vom Book Creator Book Creator für Chrome weiterlesen

Lernwolke – einfach individuell lernen

LernwolkeDie Lernwolke (https://www.lernwolke.ch) ist ein Trainingsprogramm für die Primarstufe, das für alle gängigen Plattformen (Windows, Mac, Android, iOS) zur Verfügung steht. Die Benutzung ist sehr intuitiv und altersgerecht und die Übungen sind hübsch gestaltet und abwechslungsreich. Auf Tablets kann die Eingabe handschriftlich erfolgen. Pro Schüler/in und Schuljahr kostet die unbeschränkte Nutzung 5 Franken, für Lehrpersonen ist der Account kostenlos. Mit ihrem Login können die Schüler/innen auf beliebigen Geräten üben, auch zu Hause. Im Moment steht Deutsch zur Verfügung, andere Fachbereiche sind geplant (v.a. Mathe).

Für Testzwecke habe ich über die PH Testaccounts für eine LP und für zwei Schüler/innen erstellt. Die Zugangsdaten habe ich als PDF im Ordner für die Fachgruppe abgelegt.

Material, Ressourcen

Online-Anleitungen: https://www.lernwolke.ch/support

Digitale Schnitzeljagd mit Actionbound

Actionbound ist ein Werkzeug zum Erstellen von virtuellen Schnitzeljagden oder Lernpfaden für Smartphones und Tablets. Es besteht aus der Website https://de.actionbound.com zur Erstellung eines Lernpfades (Bounds) und der Actionbound-App für mobile Geräte zum Lösen des Bounds. Die App ist kostenlos für Android und iOS erhältlich. Über einen QR-Code wird der Bound direkt in der App gestartet.

Ein Bound besteht aus einer Reihe von Aufgaben, die Text, Bild, Ton und Video enthalten können. Die Lösungen bzw. Ergebnisse können ebenfalls alle diese Medientypen enthalten. Eine Aufgabe kann also z.B. darin bestehen, ein Foto zu machen oder einen kurzen Videoclip aufzunehmen. Die Schnitzeljagd kann von Actionbound generierte QR-Codes enthalten, die mit der App eingescannt werden müssen. So lässt sich überprüfen, ob die Posten tatsächlich passiert wurden. Zudem sind über GPS-Koordinaten auch wirklich ortsgebundene Aufgaben möglich. Digitale Schnitzeljagd mit Actionbound weiterlesen

Schabi.ch – die Klassenstartseite

Schule am Bildschirm, oder eben schabi.ch ist speziell für Primarschulen geeignete Webplattform. Die Lehrperson kann damit im Handumdrehen eine massgeschneiderte Startseite für die eigene Klasse anlegen. Gerade bei Unterstufenkindern geht dadurch keine Zeit mehr für das mühsame Eintippen von Webadressen verloren. Ebenso kann man Online-Trainingseinheiten (Kopfrechnen, Schreiben) einbauen, mit denen die Schülerinnen und Schüler auf spielerische Weise ihre Fertigkeiten vertiefen können. Die Seite ist elegant gestaltet, einfach zu bedienen und doch sehr funktionsreich. Das Tüpfchen auf dem i ist die Browsererweiterung, mit der man eine Webseite direkt in eine Schabi-Startseite aufnehmen kann.

Bis zu drei Startseiten ist Schabi kostenlos, für mehr Seiten und einen erweiterten Funktionsumfang kann man für CHF 48 pro Jahr den Pro-Account lösen.

Schabi-Seiten für die verschiedenen Stufen: