Materialsammlung für den Informatikunterricht

Auch wenn beispielsweise an der Sek das fehlende Lehrmittel bemängelt wird: An geeigneten Materialien für «Medien und Informatik» mangelt es sicher nicht. Letzthin bin ich über eine weitere Materialsammlung der Forschungsstelle «Digitale Nachhaltigkeit» der Uni Bern gestolpert: https://lp21informatik.ch. Das grosse Problem ist allerdings weniger der Mangel an Materialien und Ideen, als vielmehr aus dieser Fülle die richtige Wahl zu treffen. Viele Materialien überschneiden sich, bei der einen Sammlung gefällt mir vielleicht nur ein Teilbereich, der bei einer anderen Sammlung nicht überzeugend gelöst ist. Diese Wahl zu treffen braucht einfach unglaublich Zeit. Und kaum hat man sich festgelegt, taucht am Horizont garantiert die ultimative neue Lösung auf…

Trotzdem, hier zusammenfassend nochmals weitere themen- bzw. plattformspezifische Sammlungen für die Informatik der PHZH:

Digitale Moral

Durch KI (künstliche Intelligenz) ergeben sich ganz neue ethische Problemstellungen: Wie steht es mit der Schuldfrage bei selbstgesteuerten Maschinen? Wie sollen sie für bestimmte Situationen programmiert werden? Mit solchen Fragestellungen ergeben sich interessante Verbindungen zwischen «Religion, Kulturen, Ethik» und «Medien und Informatik». Als Einstieg in die Diskussion könnte folgende Plattform genutzt werden, bei der es Dilemmata in Bezug auf ein selbstfahrendes Auto mit einer akuten Bremsstörung zu lösen gilt: http://moralmachine.mit.edu/hl/de

Soll das Auto geradeaus fahren und die Fussgänger (Hund, übergewichtige Frau, alter Mann) töten, die bei Rot über die Strasse gehen? Oder soll es in den Betonblock steuern und alle Insassen töten?

Wenn wir schon bei Ethik und Philosophie sind: Die SRF-Seite «Filosofix» finde ich super! Die Gedankenexperimente sind sehr anregend und für den schulischen Einsatz stehen Arbeitsmaterialien bereit.

Musik komponieren mit KI


Wer heute (21.3.2019) Google aufruft, wird zu einem musikalischen Experiment aufgefordert: Du kannst beliebige Noten eingeben und Google sucht in Bachs Kompositionen mittels künstlicher Intelligenz (KI) nach passenden Harmonien. Ich bin zwar ein Musikfan, aber leider absolut talentfrei. Meine Komposition ist an Anmut und Eleganz aber schlicht nicht zu übertreffen!

Hier meine völlig zufällig zusammengeklickte Komposition: https://g.co/doodle/sc7hvq

Naja, was heisst das nun für den Musikunterricht? Muss man sich nun nicht mehr mit Harmonielehre auseinandersetzen? Macht man das überhaupt in der Sek? Wie auch immer: Interessant (und beileibe nicht neu) ist, dass der Kompositionslehre mathematische Regeln zugrunde liegen. Das Wissen um diese Regeln ist beim Musizieren essentiell, den kreativen Funken ersetzt das allerdings natürlich trotzdem nicht.

Digitale Medien lassen sich im Musikunterricht in verschiedenster Weise für Experimente, aber auch für das Verständnis von Komposition und Arrangement einsetzen. Spannend ist beispielsweise diese Plattform: https://learningmusic.ableton.com/de/

Auf meta.wintablets.ch haben wir weitere Tipps und Ideen für den Musikunterricht zusammengestellt: https://meta.wintablets.ch/musik/

Alternative Suchmaschinen

Es muss nicht immer Google sein. Auch mit Bing oder Yahoo! hat man meist sehr brauchbare Suchergebnisse. All diesen Diensten ist aber gemeinsam, dass sie sehr erpicht sind auf deine Daten und diese für Werbezwecke mit Dritten teilen. Deshalb hier mal eine Sammlung von möglichen Alternativen, die in Bezug auf den Datenschutz unbedenklicher sind:

Alternative Suchmaschinen weiterlesen

PDFs bearbeiten

Der grosse Vorteil von PDFs ist bekanntlich, dass sie auf allen Computern gleich ausschauen, unabhängig vom Betriebssystem, von installierten Schriften und verwendeter Software. Ausserdem können PDFs im Prinzip auch nicht bearbeitet werden, da sie quasi eine virtuelle Druckerdatei darstellen.

Manchmal möchte man aber doch noch eine Kleinigkeit ändern oder mehrere PDFs zu einer Datei zusammenführen. Wie die Formulierung «im Prinzip…» andeutet, gibt es durchaus Bearbeitungsmöglichkeiten, allerdings sind diese oft umständlich und v.a. über meist sehr teure Software möglich (Adobe Acrobat Pro).

Für kleinere Eingriffe unter Windows, insbesondere, um PDFs zu teilen oder zusammenzuführen verwende ich folgende Webtools:

Smallpdf

Klein aber fein ist das Motto dieses schicken kleinen Webdiensts: PDFs lassen sich in verschiedene Formate konvertieren (und umgekehrt), zusammenführen, teilen, drehen und verkleinern. Die Bedienung ist denkbar einfach. Einziger Wehmutstropfen: Die Gratisnutzung ist auf zwei Aktionen pro Stunde beschränkt. Für eine sporadische Nutzung reicht das allerdings bei Weitem.

https://smallpdf.com/de/

PDFescape

Dieser Dienst ist zwar weniger elegant gestaltet, dafür ohne Einschränkung benutzbar.

https://www.pdfescape.com

Ich denke beide Dienste sind sehr intuitiv in der Bedienung. Falls es Probleme gibt oder eine Anleitung gewünscht wird, einfach wieder melden…

Ideensammlungen

Im Blog war es in letzter Zeit etwas ruhig – nun, möge das neue Jahr frischen Schwung in diesen Kanal bringen!

Anstatt eines einzelnen Tools sollen für einmal Ideensammlungen für den Einsatz und die Thematisierung von digitalen Medien vorgestellt werden.

Medienpädagogik Praxisblog

Dieser Blog ist ein Urgestein und zufälligerweise arbeitet der Gründer in unserem Team an der PH: Eike Rösch. Hier findest du eine Unzahl praxistauglicher Ideen für das Lernen mit und über Medien.

https://www.medienpaedagogik-praxis.de


digital.learning.lab

Eine neue Plattform, auf die ich erst kürzlich (durch den oben erwähnten Praxisblog) aufmerksam geworden bin. Die Plattform ist sehr systematisch aufgebaut und dürfte für mich zu einer wichtigen Inspirationsquelle werden…

https://digitallearninglab.de


Openadvent

Über diese Plattform bin ich, wie der Name andeutet, im letzten Advent gestolpert. Mittlerweile ist sie aber nicht mehr als Kalender aufbereitet und ich hoffe, sie überdauert die Adventszeit noch ein Weilchen, denn sie hat toll aufbereitete Beiträge mit hilfreichen Tutorials.

https://www.openadvent.de/


Frisch ab Presse

Auf dieser Website werden Unterrichtsmaterialien für verschiedenste Themen angeboten. Die habe ich nun gar nicht richtig angeschaut sondern v.a. im Blog zu Tools rumgestöbert. Hier findest du sicher noch den einen oder anderen nützlichen Online-Dienst.

https://www.frischabpresse.ch/category/online-tools-fuer-lehrpersonen/

Mehrwert?!

Bei Weiterbildungen und Beratungen werde ich immer wieder mal nach dem «Mehrwert» von digitalen Medien gefragt. Zuweilen ufert das dann in eine Diskussion aus, bei der ich wortreich die Vorzüge des Digitalen schildere, worauf sofort wieder ein «Aber, …» folgt. Nicht selten habe ich dann das Gefühl, dass mein Gegenüber zwanghaft versucht, sich in seinen Widerständen zu bestätigen. Mittlerweile frage ich zurück: Braucht es denn einen Mehrwert? Einen Mehrwert gegenüber was genau? Was ist der Mehrwert eines Lückentextes oder der Wandtafel?

Ich möchte euch einen Text von Axel Krommer ans Herz legen, der meiner Meinung nach die leidige Mehrwert-Diskussion sehr treffend auf den Punkt bringt:

Wider den Mehrwert! Oder: Argumente gegen einen überflüssigen Begriff

Wer sucht, der findet

Die Nutzung einer Suchmaschine macht erst ab der fünften Klasse wirklich Sinn. Vorher gibst du idealerweise das Informationsangebot vor (spezifische Seite, Kindersuchmaschine).

Im Lehrmittel «Connected» gibt es ein umfangreiches Kapitel zur Websuche. Dabei geht es insbesondere auch um die Funktion einer Suchmaschine und um die Beurteilung der Informationsqualität. Wer sucht, der findet weiterlesen

Rückblick auf die UNM-Tagung

Die UNM-Tagung der PHZH ging heuer zum neunzehnten Mal über die Bühne. UNM stand für «Unterrichten mit Neuen Medien», die ja längst nicht mehr neu sind.

Keynotes

Die Tagung startete mit zwei Referaten , die den Blick öffnen sollten.

Anja Wyden Guelpa erörterte wie sie als Genfer Staatskanzlerin mit ihrem Team das Interesse der Jugendlichen für Politik zu wecken versuchte – nicht nur mit Social Media. Viele Projekte kamen ohne die übliche PR-Maschinerie bei politischen Initiativen aus und kamen wahrscheinlich gerade deshalb so gut an bei der Zielgruppe. Der Filmwettbewerb für politische Ideen wurde beispielsweise in der ganzen Westschweiz zum Selbstläufer (> Ciné Civic). Es wäre grossartig, wenn der Erfolg auf die Deutschschweiz überschwappen würde! Gerade angesichts des grassierenden Populismus, des Wutbürgertums und der Gleichgültigkeit wäre es nötiger denn je, dass Demokratie in der Schule nicht nur als (oft abstrakter) Schulstoff sondern als gelebte Realität Einzug findet…

Die zweite Keynote wurde von Paolo Rüegg bestritten, der in London Design and Engineering studiert. Mit seiner jugendlichen Unbeschwertheit überzeugte er den Saal im Nu, dass nicht alle «Digital Natives einfach permanent am Handy sind und in ihrem Instagram-Channel verblöden» (Original-Zitat, zumindest sinngemäss). Er plädierte für einen lebendigen Informatikunterricht der zu kreativem Denken und Problemlösungsstrategien hinführt. Überhaupt hatte er ein paar pikante Ideen, wie sich die Schule weiterentwickeln müsste – sehr erfrischend!

Workshops

Leider bekam ich nicht viel von den Wahlangeboten mit, weil ich selber je in einen Workshop und eine Session involviert war. Deshalb berichte ich halt von diesen Angeboten.

Virtuelle Rundgänge

In diesem Workshop lernten die Teilnehmenden verschiedene Möglichkeiten kennen, virtuelle Touren in den Unterricht zu integrieren. Der Fokus lag dabei hauptsächlich auf der eigenen Produktion von interaktiven Rundgängen. Dabei spielt sich das Lernen auf verschiedenen Ebenen ab: Auf einer inhaltlichen (Geschichte, Geografie, Fremdsprache, …) einer medien-pädagogischen (Wirkung, informatischer Hintergrund…) und einer überfachlichen (Zusammenarbeit, Kreativität, …).

Hier die Linkliste zum Kurs mit allen Materialien: http://schabi.ch/c/unmvr

Hier ein Beispiel, das ich in einer Viertelstunde mit Google Tour Creator erstellt habe (Tipp: Audiokommentar über Zahnradsymbol einschalten):

BYOD

Zusammen mit Andi Hess von der Stadt Zürich bot ich zudem eine Session zu Bring Your Own Device an. Richtig aktuell ist das Thema in der Sek II. In der Volksschule sind dagegen noch diverse Fragen zu klären, v.a. rechtlicher Art. Die Stadt Zürich plant im Jahr 2020 ein freiwilliges BYOD-Projekt für die Sekundarstufe, d.h. die Schüler dürfen ihre eigenen Geräte (meist: Smartphones) mitnehmen. Wer das nicht will oder kann, darf mit einem Schulgerät arbeiten. Als Einstieg setzten sich die Teilnehmer/innen anhand von fiktiven Statements mit verschiedenen Haltungen auseinander.

Darauf erklärte Andi Hess das Vorhaben der Stadt Zürich und stellte sich den live eingeblendeten Fragen aus dem Publikum. Ich hatte anschliessend die Aufgabe die konzeptionellen, pädagogischen, didaktischen und methodischen Hintergründe aufzuzeigen. Kernbotschaft: BYOD ist nicht nur ein Infrastruktur-Angelegenheit, sondern in erster Linie ein Schulentwicklungsprojekt, wie übrigens auch der Umstieg auf ein 1:1 wie es Lindau plant.

Linkliste zur Session: https://schabi.ch/c/byod

Fazit

Für mich ist die UNM-Tagung jedes Mal ein wichtiger Anlass. Weniger, weil ich da inhaltlich viel profitieren würde, sondern viel mehr als Möglichkeit mit vielen Gleichgesinnten in den Austausch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Als alter Hase kommt es mir manchmal fast ein bisschen vor wie an einer Klassenzusammenkunft.

Adventskalender

Schabi-Seite mit Adventskalender – natürlich funktioniert er erst im Dezember!

Auch dieses Jahr gestalten wir wieder einen digitalen Adventskalender. Da sich Zyklus 1 & 2 beteiligt, braucht es im Prinzip nur von jeder Klasse einen Beitrag. Ziel ist es, den Kindern und ihren Eltern einen möglichst vielfältigen multimedialen Einblick in den Schulalltag und die Adventszeit zu eröffnen. Dabei können Bilder, Videos, LearningApps, aber im Prinzip auch beliebige Webinhalte eingebaut werden. Sehr bewährt haben sich beispielsweise auch eBooks, die mit dem Book Creator erstellt wurden.

An der Oberstufe gibt es zwar pro Klasse deutlich mehr Türchen zu füllen, aber da können wir auch noch mit bestehenden Materialien aushelfen (Videos, Quizlet-Stapel, usw.).

Carmen hat letztes Jahr diverse Ideen zusammengestellt, teilweise sind sie mit entsprechend Blogbeiträgen verlinkt:

  • Quizlet (Stapel lassen sich direkt einbauen)
  • LearningApp zu einem passenden Thema erstellen, evt. Sammlung von LearningApps mit der Matrix-App zusammenstellen (> Beispiel)
  • Englisch-Dialog (einfach filmen)
  • Erklärvideo
    • Faltanleitung
    • Bastelanleitung (filmen und nur Hintergrundsmusik ohne Ton)
    • Jonglierkurs (Kinder filmen und werden gefilmt)
    • Tanzschritte vorzeigen (einfach filmen und Kinder zeigen vor)
    • Bechern stapeln (Speedstacking auf youtube, nachversuchen und filmen, erklären, warum gut für Hirn)
    • Rezept filmen/zeigen
    • Anleitung für Quizlet oder ein anderes Lernapp zeigen (z.B. neues Mathelehrmittel)
  • Dokumentarischer Film
    • Tanz
    • Turnunterricht filmen
    • Buch vorstellen
    • Zaubertrick filmen
    • Bottle-Flip (filmen und in slowmotion zeigen, evtl. Tripps geben)
  • Spezielle Filmprojekte > Übersichtsbeitrag im Blog
  • eBook
    • Bastelanleitung im Book Creator (Text und Video und Hintergrundmusik)
    • Fototricks (> Beispiele)
    • Hörrätsel (> Beispiel)
    • Zeichnungen fotografieren und in Diashow präsentieren (z.B. mit Book Creator)
    • Comic oder Fotostory (ComicLife oder Book Creator)
  • Audio
    • Weihnachtsgeschichte vorlesen/verfilmen
    • Hörspiel, Hörbuch produzieren
    • Lied (einfach filmen)
    • Lied mit Instrumenten
    • Minions Song nachspielen

Beispiele vom letzten Jahr: Liste

Organisatorisches

Bitte bis Mitte November ausfüllen: Liste für Kalender