Makerspace: Die dritte Dimension erkunden

Für 3D-Visualisierungen war bislang sehr komplexe Software und entsprechend leistungsfähige Hardware notwendig. Mittlerweile gibt es diverse sehr attraktive Webtools dafür. Natürlich genügen diese nicht professionellen Ansprüchen, für den schulischen Einsatz reichen sie aber bei weitem.

Tinkercad

Tinkercad ist ein geniales Webtool, mit dem sich (vergleichweise) einfach dreidimensionale Objekte konstruieren lassen, indem man sie aus geometrischen Körpern (und bereits bestehenden Elementen) zusammengesetzt. Die Objekte können in Standardformaten exportiert und somit für die Ausgabe mit einem 3D-Drucker aufbereitet werden. Auch dieses ist gratis, verlangt aber einen Login. Mit gewissen Einschränkungen lässt es sich auch auf Tablets nutzen.

Das Tool lässt sich bereits in der Mittelstufe einsetzen. Erfahrungen habe ich jetzt aber v.a. in der Sekundarstufe gesammelt. Zwei Schülern haben sich völlig selbständig in die Software eingearbeitet. Die Einführungsaufgaben sind sehr hilfreich gestaltet und für Fortgeschrittene gibt es Videotutorials ohne Ende. Anschliessend zeigte ich den beiden wie sich das konstruiert Objekt drucken lässt. Die beiden machten eine Einführung für die Klasse und seither wird gedruckt wie wild…
Und was hat das mit Schule bzw. Bildung zu tun? Beim Making kommen gleich verschiedene entscheidende Kompetenzen zusammen: Sich ein Ziel setzen und dafür eine eigene Lösung suchen und auch von A bis Z verwirklichen. Das erzeugt Selbstwirksamkeit und fördert somit die Lernmotivation. Man orientiert sich im Raum, festigt sein Verständnis für geometrische Körper und setzt sich mit Materialen, Fertigungsprozessen und ästhetischen Vorstellungen auseinander. Dabei wird man zwangsläufig mit den Chancen und Risiken von Automatisationsprozessen konfrontiert. Insofern ist aus meiner Sicht Making der Inbegriff für einen Bildungsprozess.

Weitere Tools

Formit

Tinkercad-Entwickler Autodesk hat mit FormIt ein auch ziemlich mächtiges Werkzeug für architektonische Konstruktionen im Raum webbasiert aufbereitet. Um die Werke speichern zu können wird ein (Gratis-)Account benötigt. Für Tablets gibt es entsprechende Apps.
In der Schule ist auch Sketchup weit verbreitet, das noch etwas intuitiver ist und eine ebenso gute Einführung umfasst.

Scultpfab

Eher ein experimentelles, aber sehr faszinierendes Tool ist Sculpfab: Ausgehend von einer Kugel wird ein Objekt wie Knetmasse modelliert. Die entstehenden Körper lassen sich auch probemlos drucken.

Komptenzaufbau «Medien und Informatik»

Mit der Einführung des Lehrplans 21 gibt es neu das Modul «Medien und Informatik» das einen über alle Zyklen verbindlichen Kompetenzaufbau definiert. Im folgenden Video habe ich ein paar Gedanken dazu zusammengestellt (sorry, ich labere ein bisschen viel – Tipp: übers Zahnrad-Symbol könnt ihr den Film schneller abspielen lassen):

Fragen:

  • Inwiefern unterscheiden sich die Anforderungen für die Umsetzungshilfe für die verschiedenen Zyklen? Gedanken dazu: In Z1 gibt es noch kein Fach, das eine Klammer um MI bilden könnte, und in Z3 braucht es wegen des Fachlehrer-Prinzips viel mehr Absprachen…
  • Was würde aus eurer Sicht am ehesten zu einer Verbindlichkeit führen? Anders gefragt: Was ist die gesunde Balance zwischen Vorgabe und Freiheit? Wann kippt Unterstützung in Gängelei?
  • Wer ist für die Umsetzungshilfe verantwortlich? Welche Ressourcen werden dafür benötigt?
  • Wer kontrolliert die Verbindlichkeit? Wie soll das geschehen?

Links

  • meta.ipadschule.ch
    Vorgehen der Sek Andelfingen: Meta-Ebene zur Schülerplattform (ipadschule.ch) mit Komptenzaufbau und 3-Jahresplan, je verlinkt mit Unterrichtsskizzen, Materialien und Hintergrundinfos
  • mi4u
    Gut strukturierte Sammlung von MI-Unterrichtsideen der FHNW, mit genialer Filterfunktion. Leider nicht konsequent an LP21 ausgerichtet und ohne sichtbaren Kompetenzaufbau
  • sz.ch/MI
    Wegleitungen der PHSZ mit Kompetenzaufbau für alle Zyklen (PDFs als Download)
  • lp21-medien-informatik
    Eher eine Linksammlung zu MI der PHLU, keine separate Erfassung der Anwendungskompetenzen
  • Medien und Informatik PHSG
    Materialsammlung (meist in Form von Links) zu MI, ohne Kompetenzaufbau

Greenscreen

Beim Wetterbericht und bei grossen Hollywood-Produktionen wird seit vielen Jahren mit Greenscreen oder Bluescreen gearbeitet. Die Szene mit der Handlung wird dabei vor einem grünen Hintergrund gefilmt. Anschliessend wird am Computer die grüne Hintergrundfarbe durch ein frei gewähltes Standbild oder durch eine andere Filmsequenz ersetzt. Dieses Vorgehen setzt den Akteur in eine neue virtuelle Umgebung. Am einfachsten lässt sich die Greenscreen-Technik mit einer entsprechenden App nutzen, z.B. Greenscreen by Do Ink (leider nur iPad)

Vorgehen

Ideen

  • Kinder berichten über Orte, wo sie einmal waren oder gerne sein möchten
  • Kinder erzählen verkleidet eine fantastische Geschichte vor einer passenden Kulisse.
  • Kinder zaubern sich an einen anderen Ort

Weitere Infos

http://www.ipadschule.ch/apps/greenscreen

Erklärfilm

Erklärvideos bzw. LernFilme sind eine tolle Möglichkeit, einen komplexen Sachverhalt auf anschauliche Weise zu erklären.
Meist werden dabei Illustrationen auf einer Fläche verschoben (deshalb auch: Legefilm) und dazu erklärt eine Stimme aus dem Hintergrund das Thema.

Beispiel

Vorgehen

Ideen

Erklärvideos eignen sich generell, um Vorgänge visuell zu erklären, z.B.:

  • Wasserkreislauf
  • Entwicklung eines Schmetterlings
  • Regeln

> andere Videotechniken für Zyklus 1

sCHoolmaps.ch

Das Kartenmaterial der Schweizerischen Landestopografie ist ja legendär und trotz Navis wird in der Schule nach wie vor Kartenkunde betrieben. Allerdings sollte es nicht beim Auswendiglernen der Kartensymbole und Rechnen mit Koordinaten und Distanzen bleiben, denn genau das verliert ja seine Bedeutung durch die digitalen Helfer. Mittlerweile ist das Kartenmaterial unter map. geoadmin.ch öffentlich zugänglich und lässt sich mit unzähligen Ebenen und Zusatzinformationen überlagern, was didaktisch ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Unter der Adresse sCHoolmaps.ch findest du zudem sehr viel praxiserprobte Unterrichtsideen und -materialien. Das Kartenmaterial lässt sich natürlich nicht nur im Geografieunterricht verwenden, sondern es eignet sich genau so gut für das Erforschen der Geschichte einer Region oder für die Auseinandersetzung mit nachhaltiger Entwicklung (siehe: BNE), die mit dem Lehrplan 21 ja auch eine grössere Entwicklung bekommt.

Als Beispiel für einen geschichtlichen Zugang hier eine Vergleichskarte unserer Schulgemeinde:

Weitere interessante Kartendienste:

Dann gibt’s natürlich noch Google Maps (mit Street View) und Google Earth, aber da schreibe ich ein anderes mal darüber – Fortsetzung folgt!

Tipps zur Plakatgestaltung

Dieser Beitrag ist nur ein Nachtrag zum Post übers Sketchnoting. Mittlerweile habe ich die Materialien für den Einsatz mit Schüler/innen (ab 5. Klasse) überarbeitet und in Bezug auf die Plakatgestaltung ergänzt:

http://sek-andelfingen.ch/zeichnen/visualisieren

An der Weiterbildung vom 29. März werden wir mit den Materialien arbeiten.

Und hier auch nochmals die Links zu den Illustrationsangeobten, die auf künstlicher Intelligenz basieren (sie würden bereits früher vorgestellt):

  • https://www.autodraw.com
    Aufgrund Gekritzles werden die Vorschläge für Illustrationen gemacht, die du anschliessend weiterbearbeiten kannst
  • https://quickdraw.withgoogle.com/ 
    Montagsmaler mit dem Computer: Durch deine Zeichnungen förderst du die Erkennungsfähigkeit von digitalen Systemen…

Online-Pinnwand mit Padlet

Auf der langen Liste meiner Lieblingstools (siehe auch http://www.schultools.net) ist Padlet ziemlich weit oben. Mit diesem Gratis-Dienst lassen sich sehr einfach virtuelle Pinnwänden erstellen, die sich gemeinsam zeit- und ortsunabhängig bearbeiten lassen. Die Schülerinnen und Schülern können eine von der Lehrperson per Direktlink freigegebene Pinnwand auch ohne Account nutzen. Jeder Post-It-Beitrag kann im Anschluss verschoben und verändert werden. Daher eignet sich die Seite, sehr gut für die gemeinsame Sammlung von Ideen, Gedanken oder Wörtern, die nachträglich sortiert werden müssen. Selbstverständlich können die Beiträge auch Links, Bilder, Videos oder beliebige Dateien enthalten. Neu lassen sich die Zettel einfärben und untereinander verbinden. Je nach Verwendungszweck kannst du eine geeignete Darstellungsform wählen (Raster, Stream, Regal, …).

Ideen für den Unterricht

  • Brainstorming für einen Anlass.
  • Sammlung von Informationen bei einer Recherche.
  • Visualisierung von Ideen (Powerpoint-Alternative).
  • Auslegeordnung von Argumenten als Vorbereitung für eine Diskussion.
  • Sprachunterricht: Rechtschreibung, Wortfelder (Synonyme suchen), Geschichtenpuzzle, …

Weitere Ideen:

Teamebene und organisatorische Funktionen

  • Ideensammlung, Evaluation, Vernehmlassung
  • Feedback einholen
  • Organisation eines Anlasses: Wer bringt was mit?

Datenschutz

Thomas Wartmann machte mich auf den YouTube-Kanal des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich aufmerksam.

https://www.youtube.com/channel/UCghVVLU_hOTbCIYaKQk8hTw

Statt aus der Amtstube den Begriff «Datenschutz» zu erläutern, wurde ein Wettbewerb veranstaltet, den Siegerbeitrag siehst du oben. Zielgruppe sind Jugendliche der Sekstufe und Erwachsene. Nicht alle Filme sind gleichermassen für den Unterricht geeignet. In der Folge nun ein paar weitere Unterrichtsideen zum Thema…
Datenschutz weiterlesen

Sketch Notes – visualisieren lernen, bessere Plakate gestalten

Es gibt diverse Plattformen und Kurse über die man auch als Nicht-Zeichner/in lernen kann, seine Gedanken wirkungsvoll zu visualisieren (z.B. bikablo). Meist sind allerdings sehr teuer.
An den TabletDays habe ich einen Kurs bei Stefanie Maurer besucht. Sie stellt alle ihre Materialien als CC-Lizenz zur Verfügung: https://fobi.schulon.org/course/view.php?id=1381

Visualisieren im Unterricht

Falls ihr die Plattform mit den SuS nutzen wollt seien euch die Aufgaben-Karten empfohlen. Hinweise zur Nutzung: https://fobi.schulon.org/course/view.php?id=1381&section=9
Idealerweise kopiert und laminiert ihr gerade einen Kartensatz pro Schulhaus…

Weitere Tipps und Tricks:

Ideen für den Unterricht

  1. Ausgehend von der Doppellektion mit dem Kartenset können Aufgaben gestellt werden: Z.B. die Gestaltung eines Plakats zur Berufswahl oder eines Steckbriefs. Dabei können auch in der Klasse Kriterien für die Plakatgestaltung gesammelt werden
  2. Ein attraktives Projekt wäre auch ein Erklärvide. > siehe hier

360-Grad-Stories


Mit entsprechenden (Gratis-)Apps lassen sich sehr einfach Rundumbilder erstellen. Für den Unterricht werden diese v.a. durch die Anreicherung mit Texten, Audiobotschaften und Videos interessant. So lassen sich virtuelle Stadtrundgänge oder Museumsführungen erstellen. Mit einer entsprechenden Brille kann sich der Betrachter effektiv in diesen Räumen bewegen.

360-Grad-Stories weiterlesen